Augenschmuck:

Die beliebteste Stelle für Piercings im Augenbereich ist die Augenbraue. Dieses sogenannte Augenbrauenpiercing sollte nur im äußeren Drittel der Augenbraue stattfinden. Zwischen mittlerem und innerem Drittel tritt ein wichtiger Nerv aus, der sonst geschädigt werden könnte. Sehr wichtig - wie bei allen Piercings - ist die Hygiene in diesem Bereich. Es ist nun mal eine Eintrittspforte in die Haut, durch die schwere Infektionen auftreten können. Treten hier starke Rötungen und Schwellungen auf, muss das Piercing entfernt und ggf. Antibiotika gegeben werden.

Brauenpiercing

Kein eigentliches Piercing, sondern mehr eine Einpflanzung, ist das von einer niederländischen Firma unter dem Markennamen “JewelEye ®” zum Patent angemeldete Verfahren. Dabei wird ein Titanplättchen unterschiedlicher Form (Herz, Stern, Halbmond etc.) in die Augenschleimhaut implantiert.

JewelEye

An anderen Orten ist dieses Material schon länger im Gebrauch und gut verträglich. Längerfristige Erfahrungen liegen an dieser Stelle noch nicht vor. Aus theoretischen Überlegungen heraus dürfte keine Gefahr für das Auge bestehen. Die optische Wirkung kann durch einen individuell unterschiedlichen Reizzustand (rote Äderchen) und die Tatsache, daß die Schleimhaut den Glanz des darunter liegenden Metallplättchens dämpft, beeinträchtigt werden. Die Operation erfolgt in örtlicher Betäubung (Tropfen) und ist schmerzarm. Die Bilder dieser Seite entstammen der Homepage der Klinik in den Niederlanden, die diese Methode aus der Taufe gehoben hat.

JewelEye

Wenn man sich denn zu dieser Veränderung entschließt, muß sie auf jeden Fall von einem erfahrenen Augenchirurgen durchgeführt werden, um Verletzungen oder infektiöse Probleme zu vermeiden. Das Verfahren ist rückgängig zu machen. An Nebenwirkungen während der Operation ist hauptsächlich an einen Bluterguß zu denken. Nach der Operation können Reizerscheinungen (Druckgefühl, Rötung) oder Wandern bzw bei intensivem Reiben auch Herausfallen des Implantats bzw. wiederkehrende Blutergüsse die Folge sein. Langfristig muß man mit einer leichten Narbenbildung (gelbliche Verfärbung und Verdickung) der Schleimhaut bzw. wiederkehrendem und evtl. auch dauerhaftem Fremdkörpergefühl wie beim “Trockenen Auge” rechnen.

Dies alles übrigens auch nach einer Entfernung des Plättchens. Wie oben schon erwähnt, wird erst der längere Verlauf hier ausreichende Erkenntnisse bringen. Berücksichtigt man jedoch die Nebenwirkungen und Folgen des Piercings an anderen Stellen, dürfte Interessierte allenfalls der Preis abschrecken, der bei 500 bis 3000 Euro “all inclusive” liegt.

(Stand 17.06.2020)