Augenbrennen und -jucken:

Was kann die Ursache von Augenbrennen sein ?

Wenn die Augen gefühlsmäßig brennen, ist die Augenoberfläche in der Regel “wund” und leicht beschädigt, ohne richtig verletzt zu sein. Drückt oder schmerzt das Auge gar stärker, kann auch mehr dahinter stecken (s. unter dem Kapitel Druckschmerzen). Grund für brennende Augen ist in den meisten Fällen ein “Trockenes Auge”, seltener mechanische Einwirkung von Staub z.B. oder aber ein überanstrengtes Auge aufgrund von Übermüdung oder eines nicht korrigierten Sehfehlers. Starkes Brennen kommt bei der “Verblitzung” oder bei Einbringung von reizenden Flüssigkeiten (AfterShave, Parfum etc.) in das Auge vor. Handelt es sich um schädigende Substanzen muß umgehend gespült werden (s. Notfälle). Ist es unklar wie schädigend die Substanz ist, sollte auf jeden Fall eine Vorstellung bei einem Augenarzt erfolgen. Harmlos ist ein brennendes Auge nach der Gabe von Augentropfen. Dies ist dann eine Nebenwirkung, geht wieder weg und vor allem wenn die Tropfen notwendig sind und kein milderes Präparat verfügbar ist, muss man es halt akzeptieren.

Augenbrennen

Was bedeutet es, wenn es zusätzlich auch noch juckt ?

Augenbrennen kann auch mit Augenjucken verbunden sein. Dann macht sich ein Wundheitszustand so bemerkbar. Dies kann, muß aber kein trockenes Auge allein sein, sondern kann auch seine Ursache in einer allergischen Begleiterkrankung oder einer Lidrandentzündung haben. Generell kann man sagen, daß “trockenes Auge” und “allergisches Auge” verschwistert sind. Manchmal lässt sich gar nicht mehr sagen womit es eigentlich anfing.

Augenjucken ohne Brennen liegt woran ?

Bei ausschließlichem Jucken, steckt meist eine Allergie dahinter. Ist das Auge noch zusätzlich gelblich verklebt ist dies ein Hinweis auf eine Bindehautentzündung. Weißlicher Schleim und morgendliche eher weißliche Krusten (“Schlaf” im Auge) deuten mehr auf ein “Trockenes Auge”. Bei Jucken im Augenbereich muß nach der Region unterschieden werden zwischen Jucken:

Augenjucken

  • auf der Augenoberfläche und Lidinnenfläche (meist Allergie oder trockenes Auge)

  • an der Lidkante (meist eine Lidrandentzündung)

  • auf der Lidhaut (meist ein Ekzem)

Was ist denn ein Ekzem ?

Das Ekzem ist eine allergische Entzündung der Haut, die durch Kontakt mit bestimmten Stoffen entsteht (vergleiche auch unter Allergien). Es kommt zu starker Hautrötung, schuppiger Haut und Jucken. Gefördert wird das Hautekzem durch Stress (psychische Faktoren), Veranlagung (Neurodermitis, s.u.) und starke Beanspruchung der Haut durch Alkohol, reizende und austrocknende Substanzen sowie Feuchtigkeit. Durch den chronischen Stress wird die Hautbarriere geschwächt und die Regeneration gestört. Da die Haut im Lidbereich besonders dünn ist, können sich auch generelle Hautprobleme hier besonders leicht zeigen.

Lidekzem

oben Lidekzem beidseits mit roten, entzündeten und schuppigen Ober- und Unterlidern

Bei Patienten mit Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis = Hautentzündung im Rahmen einer Atopie) ist die Neigung zu Ekzemen und Hautallergien besonders hoch. Sie tritt im Rahmen einer sogenannte Atopie auf. Atopie beschreibt in der Medizin eine erbliche Neigung dazu, mit Überempfindlichkeitsreaktionen, nämlich mit sofortigen allergischen Reaktionen (Reaktion vom Soforttyp -> Typ-I-Allergie) auf den Kontakt mit ansonsten harmlosen Substanzen aus der Umwelt zu reagieren. Dies betrifft sowohl die Atemwege (Heuschnupfen, Asthma) als auch den Magendarmtrakt (allergische Darmentzündung), die Augen (Bindehautentzündung) und die Haut (Ekzem). Die Neurodermitis selbst, ist eine entzündliche generelle Hautüberempfindlichkeit, die bei 2 bis 4% der Erwachsenen und 15% der Kinder vorkommt. Neurodermitis-Patienten haben auch eine Neigung zum Trockenen Auge und bei 25 bis 40 Prozent von ihnen kommt es zu einer schweren Form der Bindehautentzündung, einer atopischen Keratokonjunktivitis (Hornhaut und Bindehautentzündung), die unbehandelt zu dauerhaften Hornhautschäden und Sehbehinderungen führen kann. Vergleiche auch die Seite über die allergische Bindehautentzündung.

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(Stand 08.12.2022)