Diagnostik in der Augenheilkunde:

Bevor man einer möglichen Erkrankung einen Namen geben oder gar eine Therapie festlegen kann, muß man erstmal wissen wo das Problem sitzt. Dies ist die Aufgabe der Diagnostik. Neben regelmäßigen Kontrollen auch bei fehlenden Beschwerden (s. Vorsorge) wird sie entsprechend den Beschwerden und/oder dem Alter zielgerichtet eingesetzt, auch um den Patienten nicht unnötig zu belasten. Bei leichten Kopfschmerzen z.B. wird man auch nicht jeden gleich in einen Kernspintomographen “stecken”. Auf den folgenden 19 Seiten werden die häufigsten Untersuchungsmethoden und die dafür verwendeten Geräte beim Augenarzt beschrieben (bitte jeweiligen Titel anklicken). Es gibt, durch die technische Entwicklung bedingt, natürlich noch zahlreiche weitere hochspezialisierte Geräte. Deren Beschreibung würde diesen Rahmen aber deutlich sprengen.

Augeninnendruckmessung

Oben sehen Sie als Beispiel die Messung des Augendruckes an der Spaltlampe, dem Hauptuntersuchungsgerät des Augenarztes.

Während die obigen Verfahren im Prinzip in jeder Augenarztpraxis durchgeführt werden können, erfolgen die im weiteren aufgeführten Verfahren meist nur in größeren oder spezialisierten Praxen oder Kliniken:

  • Die Darstellung der Blutgefäße der Netzhaut mit Kontrastmittel (Die sogenannte Fluoreszenzangiographie zur Überprüfung auf Schäden der Netzhaut z.B. durch Diabetes, Makulopathie etc.)

  • Die Ultraschalluntersuchung des Auges und der Augenhöhle (Abklärung auf Tumore, Netzhautablösungen, Veränderungen durch die Endokrine Orbitopathie etc.) und die Ultraschallvermessung des Auges (Biometrie)

  • Die Photodokumentation von Befunden. Mit einer Kamera werden Befunde an der Spaltlampe im vorderen Bereich des Auges und bei der Netzhautspiegelung im hinteren Bereich (z.B. die Netzhaut) des Auges festgehalten.

  • Das VECP wird vor allem bei der Diagnostik entzündlicher Sehnervenerkrankungen gebraucht. Bewiesen werden kann eine Entzündung des Sehnerven nämlich mit einer Messung der Nervenfaserleitgeschwindigkeit (VECP), in der Regel allerdings beim Neurologen oder in einer Augenklinik. In der normalen Augenarztpraxis ist dieses Gerät kaum vorhanden.

Noch heikler wird es mit den folgenden Untersuchungsverfahren. Hier handelt es sich größtenteils um neuere Technologie, die in vielen Fällen unverzichtbar ist aber in den meisten Situationen nicht Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenkassen ist und daher in der Regel nur beim Privatpatienten von der Kasse bezahlt wird. Entgegen den Beteuerungen unserer Politiker, gibt es leider eine Zweiklassengesellschaft in der Diagnostik und Therapie. Grund ist schlichtweg das Problem der Finanzierbarkeit. Einzelpraxen haben in der Regel nicht alle diese Geräte.

  • Überblick über einige der Neueren Untersuchungsverfahren wie das HRT, das GDx, das OCT, die Hornhautdickenmessungund die Hornhauttopographie und -tomographie.

  • Die Laserpolarimetrie (GDx) zur frühzeitigen Erkennung von Nervenfaserschäden im Auge bei Grünem Star.

  • Das HRT (zur Vermessung des Sehnervenkopfes in der Verlaufskontrolle des Grünem Stars)

  • Das OCT einerseits zur Darstellung der Netzhautschichten und ihrer Veränderungen bei Netzhauterkrankungen bzw. zur Erfolgsbeurteilungim Rahmen von therapeutischen Maßnahmen und andererseits zur Beurteilung der Nervenfaserschichten beim Grünen Star.

  • Die OCT-Angiographie zur genauen Darstellung der Netzhautblutgefäße ohne Kontrastmittel ist unten auf der Seite über das OCT beschrieben.

  • Neuere mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Netzhautkameras können inzwischen mit hoher Präzision diabetesbedingte Netzhautveränderungen ohne Beteiligung eines Arztes bei der Untersuchung erkennen.

(Stand 07.05.2021)